Viel geschafft, aber die Wohnung sieht immer noch aus wie ein Bombenkrater. Muss an den nackten Wänden liegen - so wie man sie einst 1962 schuf. Da spachtelt man sich durch Tapetengenerationen und Familiengeschichten der letzten Jahrzehnte und verflucht gleichzeitig die Menschen, die die Baustoffe angebracht haben. Was solls. So lerne ich die Wohnung wenigstens besser kennen.Unsere Nachbarn unter uns sind übrigens taub. Also altersbedingt. Ein nettes, älteres Ehepaar das man im Hausflur mit Grußformeln anschreien muss, damit sie zurückgrüßen. Hätte uns mit schlechteren Nachbarn treffen können.
Die Wanne wurde heute übrigens zersägt und weggebracht (ja, der Badbauer ist wieder aufgetaucht). Desweiteren kam Dr. Webrow zu Besuch um seine zarten Chirurgenhände mit Tiefengrund und Tapentenlöser zu benetzen und kräftig die Spachtel zu schwingen. Zur Belohnung gabs ein alkoholfreies Bier.
Morgen werden die Löcher verspachtelt. Interessant wieviele Bohrlöcher so eine Wand haben kann. Besonders im Wohnzimmer. Hm.
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